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Elemente des Spiels - Akkorde

(Fionn)
Was ist ein Akkord? In Anlehnung an die "Feuerzangenbowle" möchte man sagen: "Also, ein Akkord, das sind mindestens drei Töne auf einmal. Der eine Ton ist die Tonika, und die anderen kriegen wir später".
Aha. Was Töne sind, ist geklärt; auch die Tonika macht uns keine Beschwerden mehr. Aber die anderen Töne?
Zunächst einmal: tatsächlich zählen mehr als zwei Töne, die gleichzeitig von einer Hand gespielt werden, als "Akkord". Ob der dann gut klingt, ist erst mal Nebensache. Natürlich sind die meisten Akkord wohlklingend. Fangen wir mit dem einfachsten an, dem Dreiklang. Drum ist hier, wie man ihn gibt, aufgemalt und eingetippt:

  • Stimme die Harfe
  • Klappe sie in C-Dur (also As-, Es- und B-Klappen hoch, wenn in Es-Dur gestimmt!)
  • Führe die rechte Hand an die Saiten (oder die linke, wenn Du Linkshänderin bist)
  • Setze den Mittelfinger auf das mittlere C (rote Saite)
  • Setze den Zeigefinger zwei Saiten höher
  • Der Daumen kommt abermals zwei Saiten höher (also über die blaue F-Saite)
  • Spiele alle drei Finger gleichzeitig ab
Fertig ist der Akkord! Damit er auch seines Namens würdig ist, betreibe ein wenig Akkordarbeit: baue den Dreiklang auf verschiedenen Grundtönen auf und horche, wie er dann klingt. Ich habe hier Hörbeispiele beigefügt: zunächst die drei Einzeltöne des Es-Dur-Dreiklanges (einmal linke Hand, dann rechte Hand), dann den Akkord selber, danach die Umkehrungen. Und dann alles noch mal in c-Moll:

Umkehrungen

Was aber sind Umkehrungen? Ganz einfach: Akkorde, die _nicht_ auf dem Grundton, der Tonika, basieren! Nehmen wir den C-Dur-Akkord von oben: in der Reihenfolge "tiefer Ton -> hoher Ton" notiert sieht er so aus: C - E - G. Wir wir aus der Theorie wissen, bedeuten Töne, die im Oktavabstand stehen, den gleichen Ton. Wir können also das tiefe "C" aus dem Akkord herausnehmen und oben wieder draufpacken. Das ergibt dann die Folge E - G - C. Fertig ist die Erste Umkehrung. Das Spiel können wir weiter treiben und erhalten die Zweite Umkehrung. Wie sie notiert ist? Denk' es Dir selber aus! Und wenn Du mit der Maus ein wenig über diesem Text verweilst, siehst Du die Auflösung ...


Die Dritte Umkehrung ergibt wieder den Ursprungsakkord, aber eine Oktave höher.

Akkord-Typen

Nachstehend ein paar weitere Akkord-Typen:

Tonika-Septim-Akkord
Wir gehen vom C-Dur-Akkord aus und packen eine weitere Terz oben drauf - landen also mit dem Daumen auf dem "H". (Ringfinger: C, Mittelfinger: E, Zeigefinger: G, Daumen: H). Das klingt dann so:

Ähem ... klingt schräg, da das tiefe "C" (das das Gehör auch eine Oktave höher hört) und das hohe "H" gerade mal eine Sekunde auseinander sind; diese "Sekundreibung" klingt eher unangenehm ...

Verminderter Tonika-Septim-Akkord
Wir erhalten ihn, wenn wir (vom C-Dur-Akkord ausgehend) statt des "H" ein "B" spielen. Das klingt schon besser als der Tonika-Septim-Akkord und hat insbesondere beim Übergang vom Tonika- über den Septim- zum Subdominant-Akkord eine tolle Wirkung: Hier kannst Du sie hören: