Die Quinte ist mit ihrem Frequenzverhältnis von 3 : 2 das für das menschliche Ohr nach der Oktave am besten zu erkennende Intervall. Auf dieser einfachen Tatsache beruht nicht nur unser Tonsystem, sondern auch eine Methode zum Stimmen der Harfe.
Die Idee ist, ausgehend von einem Grundton abwechselnd in Quinten
und Oktaven alle Saiten in die richtige Stimmung zu bringen.
Vorteil:
Nachteil:
Vorgehensweise:
a) Suche den Ton heraus, der in der Mitte der Quinten des gesamten
Skala liegt - bei Harfen, die in Es-Dur gestimmt sind, ist es das F (
drei Quinten runter bis zum As, drei Quinten rauf bis zum D ), bei in
C-Dur stehenden Harfen das D. Ich führe das Beispiel für eine
Es-Dur-Harfe fort.
b) Stimme das mittlere F nach dem Ton eines Stimmgerätes, eines
Klaviers, Keyboards, Soundgebers, Computers oder was greifbar und
zuverlässig ist.
c) Schlage vom F ausgehend die Ouinte nach unten an - das ist das B.
Stimme das B solange, bis sich eine reine Quinte ergibt.
d) Stimme jetzt alle B-Saiten nach dem Vorbild des gerade gestimmten
B's. Wichtig ist auch, Saiten über zwei Oktaven zu vergleichen.
e) Wiederhole Schritte c) und d), ausgehend vom B, für die Saiten
Es und As.
f) Schlage vom mittleren F ausgehend die Quinte nach oben an - das ist
das C. Stimem das C solange, bis sich eine reine Quinte ergibt.
g) Stimme jetzt alle C-Saiten ( dös san die roten, gelt? ) nach
dem Vorbild des gerade gestimmten C per Oktav-Vergleich.
h) Wiederhole Schritte f) und g), ausgehend vom C, für die Saiten
G und D
i) Prüfe durch Akkorde und Skalen, ob der erstrebte Wohlklang
erreicht ist. Wenn nicht - weiter bei c)
Höre hier zu ein Klangbeispiel, aufgenommen an meiner Inanna.
Auch, wenn Du das Stimmen nach Stimmgerät bevorzugst, solltest Du ab und zu die Quintenmethode trainieren. Das gibt nicht nur die Gewißheit, bei Ausfall der technischen Systeme Deine Harfe in einen spielbaren Zustand bringen zu können, sondern gibt auch einen guten Einblick ( oder Einhör? ) in unser Tonsystem.